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Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt

Die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt ist eine selbständige staatliche Stiftung öffentlichen Rechts. Mit ihren sieben Gedenkstätten an neun Standorten ist sie eine der vielfältigsten Einrichtungen der historisch-politischen Bildung in Deutschland.

Ihr gesetzlicher Auftrag lautet, „durch ihre Arbeit dazu beizutragen, dass das Wissen um die einzigartigen Verbrechen während der nationalsozialistischen Diktatur im Bewusstsein der Menschen bewahrt und weitergetragen wird. Es ist ebenfalls Aufgabe der Stiftung, die schweren Menschenrechtsverletzungen während der […] sowjetischen Besatzung und der SED-Diktatur darzustellen und hierüber Kenntnisse zu verbreiten.“

 

 



Stellungnahme zum Angriff der Hamas auf Israel

„Wir stehen solidarisch an der Seite Israels“

Mit ihrem beispiellosen Großangriff auf Israel stellt die radikalislamische Hamas das Existenzrecht des jüdischen Staates in Frage. Die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt stellt sich solidarisch an die Seite Israels. Das überfallene Land habe das Recht, sich konsequent gegen den Terror zu verteidigen.

Im Sinne ihres Leitbildes setzt sich die Stiftung für Freiheit, Demokratie und Toleranz ein. Als Akteurin der historisch-politischen Bildung sieht sie ihre Aufgabe darin, die Auseinandersetzung mit historischen Verbrechen des 20. Jahrhunderts zu fördern. Mit dieser Arbeit verbindet sich die Hoffnung, dazu beizutragen, dass derartiges nicht erneut geschieht.

Als Überlebende des Holocaust am 14. Mai 1948 in einem Teil des britischen Mandatsgebiets Palästina die Gründung Israels proklamierten, verwirklichten sie damit den lang gehegten Traum nach einem „Nationalstaat des jüdischen Volkes“. Der Preis dafür war jedoch hoch, weil innere und äußere Feinde sich nicht mit der Existenz des jüdischen Staates abfanden: Um sich gegen die permanente Infragestellung seiner Existenz zu behaupten, war Israel gezwungen, sich in bisher acht Kriegen zur Wehr setzen.

Am 7. Oktober 2023, fast auf den Tage genau 50 Jahre nach Beginn des Jom-Kippur-Kriegs 1973, als Ägypten und Syrien gemeinsam Israel überfielen, unternahm die radikalislamische Terrororganisation Hamas einen neuerlichen Großangriff. Flankiert von tausenden Raketen, die sie von Gaza aus abfeuerten, drangen palästinensische Terroristen auf israelisches Territorium vor, wo sie sich grausam an der dortigen Bevölkerung vergingen. Ersten Medienberichten zufolge wurden an diesem Tag rund 900 Frauen, Männer und Kinder brutal getötet, 2.600 verletzt und 150 gewaltsam nach Gaza verschleppt. Nach Angaben des israelischen Präsidenten Jitzchak Herzog wären seit dem Holocaust nicht mehr so viele Juden an einem Tag getötet worden.

Am 18. März 2008 hatte die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem israelischen Parlament – der Knesset – erklärt, dass Israels Sicherheit Teil deutscher Staatsräson ist. Nach Ansicht von Stiftungsdirektor Dr. Kai Langer lässt sich daraus nicht nur eine klare Verurteilung der Hamas und der von ihr zu verantwortenden Gräueltaten ableiten, sondern eine ebenso klare Betonung des legitimen Selbstverteidigungsrechts Israels.

„In dieser existenziellen Situation“ - so Langer - „stehen wir solidarisch an der Seite Israels. Weil auch bei uns in Deutschland Israelfeindschaft, Judenhass und Antisemitismus keinen Platz haben dürfen, müssen antisemitische Hetze auf der Straße und im Netz sanktioniert, jüdische Einrichtungen und jüdisches Leben geschützt und historisch-politische Bildungsangebote gestärkt werden.“ Hier habe unser Land seiner historischen Verantwortung für die nationalsozialistische Vernichtungspolitik an Jüdinnen und Juden gerecht zu werden.

Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat für Millionen von Menschen verheerende Auswirkungen. Unter den Leidtragenden sind auch etwa 42.000 Überlebende der nationalsozialistischen Verfolgung. 

Um diese mit Grundbedarfsgütern wie Nahrung und Medikamenten zu unterstützen, haben sich auf Initiative des Berliner Vereins KONTAKTE-KOHTAKTbI mehr als 30 Stiftungen, Gedenkstätten, Museen, Universitäten, Initiativen und Vereinen aus der gesamten Bundesrepublik zu einem Hilfsnetzwerk zusammengeschlossen, um schnell und unbürokratisch den Überlebenden und deren Familien helfen zu können. Die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt hat sich diesem Hilfsnetzwerk ebenfalls angeschlossen und bittet um Unterstützung.

Den Spendenaufruf können Sie hier einsehen.

Der Verein KONTAKTE-KOHTAKTbI hat über Jahre Erfahrungen mit Spendenauszahlungen in die Ukraine und hat zu diesem Zweck ein Spendenkonto angelegt, welches vom ihm treuhänderisch verwaltet wird.

Informationen über den Verlauf der Spendenaktionen können Sie hier erhalten.

 

Stellungnahme zum russischen Angriff auf die Ukraine

Im Sinne ihres Leitbildes setzt sich die Stiftung ein für Freiheit, Demokratie und Toleranz. Als Akteure der historisch-politischen Bildung sehen wir unsere Aufgabe darin, die Auseinandersetzung mit historischen Verbrechen des 20. Jahrhunderts zu fördern. Mit dieser Arbeit verbindet sich die Hoffnung, dazu beizutragen, dass derartiges nicht erneut geschieht. Dass wir den Ausbruch eines nicht für denkbar gehaltenen Angriffskrieges gegen ein europäisches Nachbarland erleben müssen, schockiert uns zutiefst.

Nichts und niemand kann diesen eklatanten Bruch des Völkerrechts rechtfertigen, erst recht nicht die wahrheitswidrigen Geschichtsbetrachtungen eines autokratisch regierenden Präsidenten. Dass die von Putin beabsichtigte „Denazifizierung“ der Ukraine auf einem Lügengebäude fußt, zeigen allein die russischen Raketenschläge nahe der Gedenkstätte Babyn Jar überdeutlich.

Dort verübten deutsche Truppen am 29. und 30. September 1941 ein Massaker, dem mindestens 33.000 Menschen, überwiegend Jüdinnen und Juden, zum Opfer fielen. Damit begann in den besetzten Gebieten der Sowjetunion der nationalsozialistische Völkermord an den europäischen Jüdinnen und Juden.

Jetzt gilt unsere volle Solidarität den Ukrainerinnen und Ukrainern, die mutig die Unabhängigkeit ihres Landes verteidigen. Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gelten den Menschen in Kyiw, Charkiw, Mariupol und anderen ukrainischen Städten, die den rücksichtslosen Angriffen Russlands ausgesetzt sind.

Unser besonderer Respekt gilt auch jenen Russinnen und Russen, die das Vorgehen des Kremls gegenüber ihrem ‚Brudervolk‘ nicht hinnehmen und beeindruckende Zeichen zivilen Ungehorsams setzen.

Zusammen mit allen anderen friedliebenden Kräften in der Welt fordern wir, dass Russland sämtliche Kriegshandlungen gegen die Ukraine sofort einstellt und deren volle Souveränität und territoriale Integrität anerkennt und herstellt. Die dazu von Seiten der Europäischen Union und der Bundesregierung ergriffenen Maßnahmen finden unsere volle Unterstützung.

Im Hinblick auf die Ukraine sieht Stiftungsdirektor Dr. Kai Langer die Bundesrepublik in einer besonderen Pflicht: „Als Deutsche haben wir auch eine historische Verantwortung gegenüber der Ukraine. Die Ukrainische Sowjetrepublik war eine der Hauptschauplätze des deutschen Eroberungs- und Vernichtungskrieges.“ Bis zum November 1941 wurde ihr Territorium vollständig von der Wehrmacht besetzt und als „Reichskommissariat Ukraine“ verwaltet. Während der deutschen Besatzung wurde die vollständige Vernichtung der jüdischen und eine Germanisierung großer Teile der slawischen Bevölkerung als Ziel in An-griff genommen. Aktuellen Schätzungen zufolge forderte diese Politik bis zu acht Millionen Tote.

Auch wenn die heute lebenden Deutschen keine Schuld für die historischen Verbrechen tragen, stehen sie nach Langers Auffassung in der Pflicht, sich aktiv damit zu beschäftigen und eine eigene Haltung dazu zu entwickeln.



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