Unter dem Motto „Museen digital entdecken“ können Jugendliche ab 13 Jahren um 14:00 Uhr die Adventure Map HistoryCraft erkunden, die im beliebten Spiel Minecraft von Jugendlichen gestaltet wurde. Tobias Thiel, Studienleiter der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in Wittenberg, wird die Jugendlichen vor Ort begleiten.
Parallel dazu findet um 14:00 Uhr eine öffentliche Führung statt. Im Rahmen der Führung werden die Dauerausstellung und Teile des Schlossareals besichtigt, darunter der ehemalige „Bunker“ und das 1878/79 errichtete Zellengebäude, das seit Sommer 2024 wieder zugänglich ist.
Im Juni 1933 eröffneten die Nationalsozialisten im Renaissanceschloss Lichtenburg – inmitten der Kleinstadt Prettin – ein Konzentrationslager für männliche Gefangene, das fortan eine bedeutende Position im KZ-System einnahm. Nach dessen Auflösung im August 1937 diente das Schloss Lichtenburg bis Mai 1939 als erstes zentrales Frauen-KZ für das gesamte Reichsgebiet, von September 1941 bis April 1945 als Außenlager des KZ Sachsenhausen. Damit besitzt der Schlosskomplex eine KZ-Geschichte, die nahezu die gesamte Zeitspanne national-sozialistischer Herrschaft umfasst. Mehr als 10.000 Menschen waren zwischen 1933 und 1945 in der Lichtenburg inhaftiert, weil sie aus politischen, rassistischen, religiösen und sozialhygienischen Gründen, wegen ihrer sexuellen Orientierung sowie als „asozial“ Stigmatisierte verfolgt wurden.
Das Schlossensemble Lichtenburg, ein Brennglas über 700-jähriger, wechselvoller Geschichte, ist bis heute fast vollständig in seiner historischen Bausubstanz erhalten. Die vielfältigen baulichen Zeugnisse, die eindrucksvoll alle Zeitschichten widerspiegeln, sind von höchstem Denkmalwert. Im ehemaligen Werkstattflügel befindet sich eine Dauerausstellung mit dem Titel „‚Es ist böse Zeit…‘ Die Konzentrationslager im Schloss Lichtenburg 1933-1945“.
Zur Gedenkstätte gehört darüber hinaus der ehemalige „Bunker“ als Ort physischen und psychischen Terrors im KZ Lichtenburg.
Beide Angebote sind kostenfrei.
Für HistoryCraft ist eine Anmeldung bis zum 15. Mai, gerne per Mail an info-lichtenburg[at]erinnern.org, erforderlich. Die Technik wird gestellt.