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RKG: Abendveranstaltung am 08.01.2026 um 18 Uhr in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin

 „…seien Sie aber versichert, Volksschädling Baumann, dass Sie für alles alsbald sich vor dem Reichskriegsgericht in Berlin zu verantworten haben.“

Die Stigmatisierung der Opfer der NS-Militärjustiz nach 1945 und ihr jahrzehntelanger Kampf um Anerkennung und Rehabilitierung

Donnerstag, 08. Januar 2026 | 18 Uhr

Gedenkstätte Deutscher Widerstand | Berlin

Zweite Etage, Saal 2B

 

Mehr als ein halbes Jahrhundert nach Ende des Zweiten Weltkrieges galten die Verurteilten der NS-Militärjustiz oftmals weiterhin als „Verräter“, „Feiglinge“ oder Kriminelle. Urteile gegen Deserteure, „Kriegsverräter“ und andere Verfolgte fanden lange keine Anerkennung als nationalsozialistisches Unrecht. Die gesellschaftliche Stigmatisierung setzte sich in Politik, Justiz und öffentlicher Erinnerung fort und prägte den mühsamen, oft teils traumatisierenden Kampf der Betroffenen und ihrer Angehörigen um Wiederherstellung ihrer Würde, Aufhebung der Urteile und finanzielle Entschädigung.

Erst 2002 wurden Wehrmachtdeserteure gesetzlich pauschal rehabilitiert, nachdem ein 1998 erlassenes Gesetz die Einzelfallprüfung noch unangetastet ließ. Mit dem einstimmigen Beschluss des Deutschen Bundestages wurden 2009 schließlich auch die Urteile der NS-Militärjustiz wegen „Kriegsverrats“ aufgehoben.

 

Programm

Impuls:

Prof. Dr. Detlef Garbe (Historiker, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e. V.)

spricht über den langen Weg zur rechtlichen Rehabilitierung der Opfer der NS-Militärjustiz und die politischen wie gesellschaftlichen Widerstände, die diesen Prozess begleiteten.

 

Gesprächsrunde: Wenn Film auf Geschichte trifft

Filmschaffende und Historiker diskutieren über die NS-Militärjustiz, ihre gesellschaftlichen Nachwirkungen und den Film als Medium der historischen Aufarbeitung und Vermittlung.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

  • Annette Ortlieb, freiberufliche Filmemacherin

„DIE LIEBE ZUM LEBEN“ (2023), ausgezeichnet mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ (FBW)

  • Konstanze Radziwill, Autorin und Filmemacherin

„Ein langes Leben – Olga Bontjes van Beek“ (1998)

  • Hellmut Schlingensiepen, Autor und Filmemacher

Verantwortlich für die Interviews der Wanderausstellung

  • Lars Skowronski, Historiker und Kurator der Wanderausstellung

Als Teil der Gesprächsrunde werden Filmausschnitte präsentiert.

 

Wir würden uns sehr freuen, Sie bei dieser Veranstaltung begrüßen zu dürfen.