Vom 31. August 2023 bis zum 29. September 2023 zeigt die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen die Wanderausstellung „Das Kriegsgefangenenlager Stalag XI A Altengrabow“ des Fördervereins Mahnmal Kriegsgefangenenlager Stalag XI A Altengrabow. Zur Eröffnung laden die Mitarbeitenden der Gedenkstätte am Donnerstag, 30. August 2023 um 18 Uhr ein.
Unmittelbar nach Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 begannen die deutschen Besatzungsbehörden mit der Verschleppung gefangengenommener Soldaten aus vielen europäischen Ländern in neu errichtete Kriegsgefangenenlager. Eines der größten in Mitteldeutschland war das Stalag XI A Altengrabow, das im September 1939 im Jerichower Land errichtet wurde.
Bis zur Befreiung durch alliierte Truppen im Frühjahr 1945 waren dort etwa 55.000 Kriegsgefangene aus 13 Ländern untergebracht. Sie mussten schwere und gefährliche körperliche Zwangsarbeit für die deutsche Wirtschaft leisten. Dabei waren sie oft der rassistischen Gewalt und Willkür der deutschen Bevölkerung ausgesetzt. Zahlreiche deutsche Firmen, landwirtschaftliche Betriebe, öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen profitierten von der wirtschaftlichen Ausbeutung der Kriegsgefangenen, auch in der Altmark. Insgesamt überlebten mehrere Millionen Menschen ihre Kriegsgefangenschaft in Deutschland nicht.
Der Förderverein Mahnmal Kriegsgefangenenlager Stalag XI A Altengrabow setzt sich seit langem für ein zivilgesellschaftliches Erinnern an das frühere Hauptlager und mehr als 1.600 Außenkommandos im damaligen Wehrkreis XI ein. Hierfür erarbeiteten die Mitglieder eine Ausstellung, die nun erstmals in die Altmark kommt.
Eröffnet wird sie am Mittwoch, 30. August 2023 um 18 Uhr im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Gardelegen. Bei dieser Gelegenheit geben Dirk Grill, Vorsitzender des Fördervereins Mahnmal Kriegsgefangenenlager Stalag XI A Altengrabow, und Dr. Paul Kannmann, Historiker und Buchautor, eine Einführung zur Geschichte dieses Kriegsgefangenenlagers. Danach besteht die Gelegenheit zur individuellen Besichtigung der Wanderausstellung.
Begleitend zur Präsentation dieser Wanderausstellung hält Gedenkstättenleiter Andreas Froese am Montag, 25. September 2023 um 18 Uhr einen Vortrag zur Geschichte der Italienischen Militärinternierten. Bei dieser Häftlingsgruppe handelt es sich um italienische Soldaten, die nach dem Ende des deutsch-italienischen Kriegsbündnisses im September 1943 in deutsche Kriegsgefangenen- und Konzentrationslager verschleppt wurden. Bis heute sind sie nicht offiziell als NS-Verfolgte anerkannt.
Im Dokumentationszentrum ist die Wanderausstellung noch bis zum 29. September 2023 zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen. Der Besuch der Ausstellung und der begleitenden Veranstaltungen ist kostenfrei.
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